Identifikation
Als ich letzte Woche den Artikel über meine Unterwürfigkeit geschrieben habe, beschrieb ich einen Reflex, dessen eigentlicher Nutzen mir noch nicht so klar war. Ich hatte verstanden, dass ich mich vor allem dann unterwürfig zeige, wenn ich mich gegenüber dem Anderen schwächer und damit im Kontakt mit diesem Menschen gefährdet fühle. Mir wurde aber erst kürzlich klar, dass es das Gefühl des Schwach-Seins an sich ist, vor dem ich Angst habe. Da gibt es einen Glaubenssatz, der sagt: Wenn ich schwach bin, dann bin ich gefährdet und muss etwas unternehmen, um diese Schwäche auszugleichen. Zum Beispiel, meinem potenziellen Angreifer ganz deutlich zu machen, dass ich ihm ganz zu Diensten bin.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich ständig mit dieser Art zu Handeln in der Welt unterwegs bin. Sondern, dass der Vorgang des „Klein-Machens“ die ganze Zeit über in mir abläuft, aber die meiste Zeit davon ganz unbewusst und ohne einen für mich merklichen Einfluss darauf, wie ich mich gebe. Ins Bewusstsein kommt mir das „Klein-Machen“ normalerweise erst dann, wenn ich in einer bestimmten Situation getriggert werde, so dass die Intensität des Prozesses ansteigt. Dann identifiziere ich mich mit dem Teil, der sich klein macht und verhalte mich dem entsprechend.
Furcht vor dem Angreifbar-Sein
Prinzipiell genauso verhält es sich bei mir mit der Angst für dem Schwach-Sein, der einen Schutz-Reflex auslöst. Wovor ich mich da eigentlich schütze, werde ich noch in einem anderen Artikel schreiben. Aber zum Verständnis sei schon einmal gesagt, dass es sich bei dem Ganzen um einen im Unbewussten Prozess handelt, bei dem ein Teil meines Selbst der Angreifer ist, und der andere Teil einen Schutz-Reflex ausführt.
Das können ganz verschiedene Arten von Schutz-Reflex sein und einer davon ist, jedliches Tun und Denken zu vermeiden, das für mich mit Schwach-Sein verbunden ist oder diesbezüglich ein zu hohes Risiko bedeutet. Dazu gehört zum Beispiel, mit etwas anzufangen, das ich womöglich nicht erfolgreich abschließen kann. Oder dem Vorschlag von jemanden zuzustimmen, ohne mich vorher abgesichert zu haben, dass er etwas sinnvolles vorgeschlagen hat. Oder etwas zu sagen, dass mich in irgendeiner Weise angreifbar macht. Denn wenn ich angreifbar bin, dann werde ich auch angegriffen.
Wie gesagt, dass sind Denk- und Fühlweisen, die die meiste Zeit über unbewusst in mir ablaufen, aber normalerweise für Außenstehende kaum merklichen Einfluss auf mich haben. Ich schreibe deswegen davon, weil ich diesen Gedanken und Gefühlen seit einiger Zeit ab und zu folgen kann, ohne komplett mit ihnen identifiziert zu sein.
Das Reflex-Nein
Wenn ich noch feiner in mich hinein fühle, dann ist Schwach-Sein auch damit verbunden, auf eine Frage keine sinnvolle Antwort zu wissen. Deswegen bin ich häufig sehr schnell darin, eine offene Frage mit einer Antwort zu schließen. Am besten mit einer Antwort, die aus meinem Fundus von Aussagen stammt, die ganz sicher richtig ist, so dass ich mich nicht angreifbar mache. Aber dadurch verpasse ich die Möglichkeit, meinen Geist zu leeren und eine vielleicht neue Information aufkommen zu lassen, die aus dem gerade aktuellem Moment heraus entstanden ist.
In bestimmten Bereichen meines Selbst ist Schwach-Sein sogar damit verbunden, etwas Neues in mein Leben einfließen zu lassen. Wenn ich aus diesem Teil heraus handele, dann blockiere ich Vorschläge von anderen automatisch ab, weil die dabei in meinem Geist hochkommenden Vorstellungen Angst in mir auslösen. Normalerweise fühle ich diese Angst gar nicht, weil mein Reflex-Nein zu schnell ist, als dass ich eine Chance habe, mich vorher auf meine Gefühlswelt einzustimmen.
Würdigung des Schwach-Seins
Mit der Bewusstwerdung meiner Angst vor dem Schwach-Sein, konnte ich mir all diese Schutz-Reflexe nach und nach anschauen und hin und wieder sogar im „wahren Leben“ dazu kommen, meine Wahrnehmung soweit zu verlangsamen und zu verfeinern, dass ich da einen Stopp setzen kann. Vor allem aber bemerkte ich, dass der mit dem „Schwach-Sein“ verbundene Teil eine Sehnsucht danach hatte, gewürdigt und unterstützt zu werden. Während ich sonst immer alles daran gesetzt habe, das „Schwach-Sein“ aus meiner bewussten Wahrnehmung zu verbannen, habe ich mich jetzt dazu entschlossen, dem „Schwach-Sein“ mehr Aufmerksamkeit zu schenken und es immer wieder willkommen zu heißen. Das klingt jetzt einfach, als es ist, aber das Schreiben über diesen Entschluss macht ihne noch ein bisschen greifbarer für mich.
Identifikation
Als ich letzte Woche den Artikel über meine Unterwürfigkeit geschrieben habe, beschrieb ich einen Reflex, dessen eigentlicher Nutzen mir noch nicht so klar war. Ich hatte verstanden, dass ich mich vor allem dann unterwürfig zeige, wenn ich mich gegenüber dem Anderen schwächer und damit im Kontakt mit diesem Menschen gefährdet fühle. Mir wurde aber erst kürzlich klar, dass es das Gefühl des Schwach-Seins an sich ist, vor dem ich Angst habe. Da gibt es einen Glaubenssatz, der sagt: Wenn ich schwach bin, dann bin ich gefährdet und muss etwas unternehmen, um diese Schwäche auszugleichen. Zum Beispiel, meinem potenziellen Angreifer ganz deutlich zu machen, dass ich ihm ganz zu Diensten bin.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich ständig mit dieser Art zu Handeln in der Welt unterwegs bin. Sondern, dass der Vorgang des „Klein-Machens“ die ganze Zeit über in mir abläuft, aber die meiste Zeit davon ganz unbewusst und ohne einen für mich merklichen Einfluss darauf, wie ich mich gebe. Ins Bewusstsein kommt mir das „Klein-Machen“ normalerweise erst dann, wenn ich in einer bestimmten Situation getriggert werde, so dass die Intensität des Prozesses ansteigt. Dann identifiziere ich mich mit dem Teil, der sich klein macht und verhalte mich dem entsprechend.
Furcht vor dem Angreifbar-Sein
Prinzipiell genauso verhält es sich bei mir mit der Angst für dem Schwach-Sein, der einen Schutz-Reflex auslöst. Wovor ich mich da eigentlich schütze, werde ich noch in einem anderen Artikel schreiben. Aber zum Verständnis sei schon einmal gesagt, dass es sich bei dem Ganzen um einen im Unbewussten Prozess handelt, bei dem ein Teil meines Selbst der Angreifer ist, und der andere Teil einen Schutz-Reflex ausführt.
Das können ganz verschiedene Arten von Schutz-Reflex sein und einer davon ist, jedliches Tun und Denken zu vermeiden, das für mich mit Schwach-Sein verbunden ist oder diesbezüglich ein zu hohes Risiko bedeutet. Dazu gehört zum Beispiel, mit etwas anzufangen, das ich womöglich nicht erfolgreich abschließen kann. Oder dem Vorschlag von jemanden zuzustimmen, ohne mich vorher abgesichert zu haben, dass er etwas sinnvolles vorgeschlagen hat. Oder etwas zu sagen, dass mich in irgendeiner Weise angreifbar macht. Denn wenn ich angreifbar bin, dann werde ich auch angegriffen.
Wie gesagt, dass sind Denk- und Fühlweisen, die die meiste Zeit über unbewusst in mir ablaufen, aber normalerweise für Außenstehende kaum merklichen Einfluss auf mich haben. Ich schreibe deswegen davon, weil ich diesen Gedanken und Gefühlen seit einiger Zeit ab und zu folgen kann, ohne komplett mit ihnen identifiziert zu sein.
Das Reflex-Nein
Wenn ich noch feiner in mich hinein fühle, dann ist Schwach-Sein auch damit verbunden, auf eine Frage keine sinnvolle Antwort zu wissen. Deswegen bin ich häufig sehr schnell darin, eine offene Frage mit einer Antwort zu schließen. Am besten mit einer Antwort, die aus meinem Fundus von Aussagen stammt, die ganz sicher richtig ist, so dass ich mich nicht angreifbar mache. Aber dadurch verpasse ich die Möglichkeit, meinen Geist zu leeren und eine vielleicht neue Information aufkommen zu lassen, die aus dem gerade aktuellem Moment heraus entstanden ist.
In bestimmten Bereichen meines Selbst ist Schwach-Sein sogar damit verbunden, etwas Neues in mein Leben einfließen zu lassen. Wenn ich aus diesem Teil heraus handele, dann blockiere ich Vorschläge von anderen automatisch ab, weil die dabei in meinem Geist hochkommenden Vorstellungen Angst in mir auslösen. Normalerweise fühle ich diese Angst gar nicht, weil mein Reflex-Nein zu schnell ist, als dass ich eine Chance habe, mich vorher auf meine Gefühlswelt einzustimmen.
Würdigung des Schwach-Seins
Mit der Bewusstwerdung meiner Angst vor dem Schwach-Sein, konnte ich mir all diese Schutz-Reflexe nach und nach anschauen und hin und wieder sogar im „wahren Leben“ dazu kommen, meine Wahrnehmung soweit zu verlangsamen und zu verfeinern, dass ich da einen Stopp setzen kann. Vor allem aber bemerkte ich, dass der mit dem „Schwach-Sein“ verbundene Teil eine Sehnsucht danach hatte, gewürdigt und unterstützt zu werden. Während ich sonst immer alles daran gesetzt habe, das „Schwach-Sein“ aus meiner bewussten Wahrnehmung zu verbannen, habe ich mich jetzt dazu entschlossen, dem „Schwach-Sein“ mehr Aufmerksamkeit zu schenken und es immer wieder willkommen zu heißen. Das klingt jetzt einfach, als es ist, aber das Schreiben über diesen Entschluss macht ihne noch ein bisschen greifbarer für mich.