Macht und Ohnmacht

Meine beiden Großväter waren beide in der SS. Das heißt, sie waren mit einem großem Maß an Macht ausgestattet, mit dessen Ausübung sie zu den Tätern gehörten, die die Greuel der Nazis erst möglich machten. Ich dagegen empfand mich in meinem eigenen Leben häufig als ohnmächtiges Opfer von einer Vielzahl von Tätern. Und als ein Mensch, der niemals gut genug zu sein schien, um von den Anderen akzeptiert und geachtet zu werden.

Und lange war mir nicht bewusst, worin da der Zusammenhang bestand.

Bis ich den Film „Gucci“ sah, in dem unter anderem vom Leben des letzten Erben des Gucci-Imperiums berichtet wurde: Ein sehr stolzer bzw. hochmütiger Mensch, der davon überzeugt war, seine Macht zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen zu dürfen. Bis ihn schließlich eines seiner Opfer ermorden ließ.

Irgendwie erweckte diese Darstellung von Stolz, Macht und übermäßigem Selbstbewusstsein einen bis dahin im Schatten meiner Persönlichkeit verborgenen Anteil in mir.

Einfluss aus dem Schatten

Ich erkannte, dass ich in dieser dunklen Ecke meines Selbst davon überzeugt war, unfehlbar, unbesiegbar und unwiderstehlich zu sein. Und dass mir im Grunde alles, was ich haben will, auch zusteht. Wie ein innerer Diktator, der versuchte, aus seinem dunklen Versteck heraus einen starken Einfluss auf mein Leben auszuüben.

Der Zusammenhang zwischen diesem unbewussten Anteil des Inneren Diktators und meinem bewussten Erleben als ohnmächtiges Opfer bzw. als ständigen Versager lag nun darin, dass der Innere Diktator ständig mein reales Leben mit seinen Vorstellungen davon verglich. Immer dann, wenn ich meinen bzw. seinen Willen nicht gegen die Welt durchsetzen konnte, war ich ein komplett ohnmächtiger Versager. Diese Vergleiche zeigten sich in meinem bewussten Leben als eine starke Spannung, die sich wiederholt in entsprechenden Gefühls- und Gewaltausbrüchen gegenüber mir selbst entlud.

Über das in Beziehung treten zur Heilung

Als mir diese innere Dynamik bewusst geworden war, war ich zunächst tief erschüttert. Gleichzeitig war ich froh darüber, endlich zu verstehen, woher diese intensiven Ausbrüche stammen. Und ich hatte endlich ein Gegenüber, mit dem ich in Beziehung gehen konnte. Wo der Innere Diktator bis dahin aus dem Schatten heraus agierte, konnte ich ihn jetzt bewusst beobachten. Und irgendwann sogar mit ihm  kommunizieren. Auf diese Weise habe ich Stück für Stück ein bisschen mehr bewussten Einfluss darüber gewonnen, wie ich mein Dasein in meinem Leben bewerte, und wie ich mich gegenüber der Welt verhalte.

Macht und Ohnmacht

Meine beiden Großväter waren beide in der SS. Das heißt, sie waren mit einem großem Maß an Macht ausgestattet, mit dessen Ausübung sie zu den Tätern gehörten, die die Greuel der Nazis erst möglich machten. Ich dagegen empfand mich in meinem eigenen Leben häufig als ohnmächtiges Opfer von einer Vielzahl von Tätern. Und als ein Mensch, der niemals gut genug zu sein schien, um von den Anderen akzeptiert und geachtet zu werden.

Und lange war mir nicht bewusst, worin da der Zusammenhang bestand.

Bis ich den Film „Gucci“ sah, in dem unter anderem vom Leben des letzten Erben des Gucci-Imperiums berichtet wurde: Ein sehr stolzer bzw. hochmütiger Mensch, der davon überzeugt war, seine Macht zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen zu dürfen. Bis ihn schließlich eines seiner Opfer ermorden ließ.

Irgendwie erweckte diese Darstellung von Stolz, Macht und übermäßigem Selbstbewusstsein einen bis dahin im Schatten meiner Persönlichkeit verborgenen Anteil in mir.

Einfluss aus dem Schatten

Ich erkannte, dass ich in dieser dunklen Ecke meines Selbst davon überzeugt war, unfehlbar, unbesiegbar und unwiderstehlich zu sein. Und dass mir im Grunde alles, was ich haben will, auch zusteht. Wie ein innerer Diktator, der versuchte, aus seinem dunklen Versteck heraus einen starken Einfluss auf mein Leben auszuüben.

Der Zusammenhang zwischen diesem unbewussten Anteil des Inneren Diktators und meinem bewussten Erleben als ohnmächtiges Opfer bzw. als ständigen Versager lag nun darin, dass der Innere Diktator ständig mein reales Leben mit seinen Vorstellungen davon verglich. Immer dann, wenn ich meinen bzw. seinen Willen nicht gegen die Welt durchsetzen konnte, war ich ein komplett ohnmächtiger Versager. Diese Vergleiche zeigten sich in meinem bewussten Leben als eine starke Spannung, die sich wiederholt in entsprechenden Gefühls- und Gewaltausbrüchen gegenüber mir selbst entlud.

Über das in Beziehung treten zur Heilung

Als mir diese innere Dynamik bewusst geworden war, war ich zunächst tief erschüttert. Gleichzeitig war ich froh darüber, endlich zu verstehen, woher diese intensiven Ausbrüche stammen. Und ich hatte endlich ein Gegenüber, mit dem ich in Beziehung gehen konnte. Wo der Innere Diktator bis dahin aus dem Schatten heraus agierte, konnte ich ihn jetzt bewusst beobachten. Und irgendwann sogar mit ihm  kommunizieren. Auf diese Weise habe ich Stück für Stück ein bisschen mehr bewussten Einfluss darüber gewonnen, wie ich mein Dasein in meinem Leben bewerte, und wie ich mich gegenüber der Welt verhalte.